"Als ich vierzehn war, war mein Vater so unwissend. Ich konnte den alten Mann kaum in meiner Nähe ertragen. Aber mit einundzwanzig war ich verblüfft, wie viel er in sieben Jahren dazugelernt hatte."
Mark Twain
Ich finde das ein sehr schönes Zitat. Und es macht mich nachdenklich. Vielleicht auch, weil ich mich noch durchaus an meine "pubertären Jahre" und an einzelne spätere Erkenntnisse erinnern kann.
Und heute? Ich kann Mark Twains Zitat auch mit vierundfünfzig einiges abgewinnen. Es hat für mich etwas mit Perspektivenwechsel zu tun. In meiner täglichen Arbeit als Teamcoach bin ich zu Beispiel oft mit dem Spannungsfeld "Mitarbeiter - Führungsperson" konfrontiert. Ein anderes aktuelles Spannungsfeld ist aus meiner Sicht „das Volk - Politiker“.
Es geht nicht darum, dass mein Vater, meine Vorgesetzten oder die Politiker immer Recht hatten oder richtig gehandelt haben. Aber wenn ICH in deren Situation gewesen wäre, deren Rahmenbedingungen, deren Verantwortung und deren Perspektive gehabt hätte, wie hätte ICH jeweils gehandelt oder entschieden?
Wenn ich mich gedanklich in die Situation des anderen versetze, kann ich sein/ihr Handeln möglicherweise zum Teil besser nachvollziehen. Es ist nur ein Gedankenspiel, aufgrund dessen ich aber vielleicht nicht mehr so schnell und hart (ver)urteile und damit eine konstruktive Diskussion ermögliche.
Auf in die neue Woche!
In dieser Woche versuche ich öfters mal die Perspektive meines Gegenübers einzunehmen.
Ich wünsche dir/Ihnen eine gute Woche mit vielen Perspektiven! :-)
Thomas Schneider
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